Mit dem Unterlassen wirksamer Maßnahmen gegen die Verlandung der Unteren Lobau verstößt die Stadt Wien offenbar gegen das Naturschutzrecht auf nationaler und EU-Ebene, insbesondere gegen die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH). Sogar der laufende Betrieb des Grundwasserwerks Lobau ohne Aufbereitungsanlage dürfte FFH-widrig sein. Kann es in Einklang mit dem Naturschutzrecht stehen, wenn die Stadt Wien praktisch tatenlos dem Austrocknen und der Verlandung der Unteren Lobau zusieht, Teil des Nationalparks Donau-Auen, international bedeutendes Feuchtgebiet nach der Ramsar-Konvention sowie Natura-2000-…
weiterlesenRettet die Lobau
Au (weh) – Intensivstation mit Stromausfall
Die Lobau ist der Rest eines großen Augebietes, das aus der Dynamik des Donaustroms entstanden ist und seit 150 Jahren durch Regulierungs- und Hochwasserschutzmaßnahmen stark eingeschränkt wurde. Nichtsdestotrotz birgt sie immer noch eine erstaunliche Vielfalt an Lebensräumen, Pflanzen und Tieren. Deshalb wurde das Gebiet auch mehrfach unter Schutz gestellt (Naturschutzgebiet, Europaschutzgebiet, „Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung“ und Nationalpark). Noch vor etwa zehn Jahren existierten großzügige Pläne zur Vernetzung der Lobaugewässer, um den Charakter und die Vielfalt…
weiterlesenTrinkwasser aus dem Nationalpark: De Biesbosch, Niederlande
Glaubt man der Stadt Wien, gefährdet die Rettung der Unteren Lobau durch Dotationen die Trinkwasserversorgung. Doch die Region Rotterdam beweist: Aufbereitung macht’s möglich. Sie deckt ihren Trinkwasserbedarf aus dem Nationalpark De Biesbosch. Das Feuchtgebiet blüht und gedeiht, und das Wasser ist billiger als hierzulande. Der Nationalpark De Biesbosch in den Niederlanden, am Zusammenfluss von Rhein und Maas, ist das einzige Süßwassergezeitengebiet Europas – und er hat einiges mit der Lobau und dem Nationalpark Donau-Auen gemeinsam….
weiterlesenPolitik feiert geschnorrte Wassereinleitung Panozza-Lacke
Am Montag, den 13. Mai 2024, sind am Ufer der Panozza-Lacke drei Wiener Stadtpolitiker angetreten, um sich für eine neue Wassereinleitung in die Lobau zu rühmen: der geographisch zuständige Donaustädter Bezirksvorsteher Nevrivy, die für die „Wiener Gewässer“ amtlich zuständige Stadträtin für Innovation, Stadtplanung und Mobilität Ulli Sima und, gewissermaßen als Mitnascher, der Wiener SPÖ-Klubobmann Taucher. Was sie faktisch dazu beigetragen haben, ist geheimnisvoll. Sie haben aber mit Sicherheit die Leistung erbracht, das Projekt nicht zu…
weiterlesenWien pfeift auf den furzenden Wetterfisch
Es gibt Tiere, die drollige Namen haben, die kaum jemand kennt, die nur wenige mit eigenen Augen gesehen haben und die dennoch zu den bestgehüteten Juwelen unserer Fauna zählen. Eines dieser Juwele ist der Schlammpeitzger oder Schlammbeisser, ein kleiner, schlanker Fisch, dem kein Angler nachstellt und der wegen seines scheinbar kümmerlichen Daseins und seines Namens gemeinhin spöttisch belächelt wird. Der Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis) lebt im Schlamm ruhiger Gewässer. Ist zu wenig Sauerstoff im Wasser, schluckt…
weiterlesen“Endlich” klares Bekenntnis der Stadt zur Unteren Lobau
Die Magistratsabteilung 45 – Wiener Gewässer – hat sich zur fatalen Situation der Unteren Lobau geäußert und für die unmittelbare Zukunft konkrete Rettungsmaßnahmen angekündigt: „Trotz des hohen Schutzstatus sind die Lobaugewässer massiv von einer rasch fortschreitenden Verlandung bedroht. Zur Erhaltung dieses wertvollen Gebietes ist daher eine reine Unterschutzstellung sicherlich nicht ausreichend. Die MA 45 ist daher seit den 1980er Jahren intensiv bemüht, Wege zum Erhalt dieser einzigartigen Landschaft zu beschreiten. So soll Wasser aus der…
weiterlesenIch bin der Müllsammler von der Lobau
Mein Name ist Peter Appelius. Viele kennen mich unter meinem spirituellen Namen Wa-Ki, was so viel heißt wie „Friedliches Gemüt“. Da ich auf meinen zahlreichen Touren niemand anderem begegnet bin, der ähnliche Ambitionen hat wie ich, gehe ich davon aus, dass ich in meinem Territorium der einzige Müllsammler bin. Es beginnt nach dem Tanklager, dort, wo auch der Ölhafen seinen Anfang nimmt, und reicht etwa bis zum Schwarzen Loch. Auf der Donauinsel setzt es sich…
weiterlesenWelt-Tag der Feuchtgebiete: Lobau-Alarm
Am 2. Februar wird seit 1971 alljährlich weltweit auf die enorme Bedeutung von Feuchtgebieten hingewiesen – nicht nur für Tiere und Pflanzen, sondern auch für das menschliche Wohlergehen. Der „World Wetlands Day“ hat seinen Ursprung beim sogenannten Ramsar-Übereinkommen, ein völkerrechtlicher Vertrag, der am 2. Februar 1971 in der iranischen Stadt Ramsar geschlossen wurde – eines der ältesten internationalen Vertragswerke zum Naturschutz. Österreich ist 1983 beigetreten und hat im selben Jahr die Untere Lobau als eines…
weiterlesenDie Donau kann die Untere Lobau retten – doch Wien stellt sich quer
Der folgende Artikel erschien unter dem obigen Titel zuerst Ende Dezember auf meinbezirk.at (Die Donau kann die Untere Lobau retten – doch Wien stellt sich quer). Die Idee war, die zeitliche Nähe zum “Weihnachtshochwasser” 2023 in der Unteren Lobau zu nutzen, um einem breiteren Publikum wesentliche Fakten zum Problem der Unteren Lobau nahezubringen. Der Artikel war überraschend erfolgreich: Er hatte binnen kurzer Zeit mehr als 20.000 Aufrufe (per 31.1.24: 21.100). Viel Regen und Schneeschmelze im…
weiterlesenWien riskiert sein Trinkwasser – auf Kosten des Nationalparks
Wie eine undurchsichtige politische Entscheidung bis heute die Wiener Wasserversorgung schwächt. Kollateralschaden: Die Lobau stirbt. IN KÜRZE: Um den Bedarf der Zukunft abzudecken und für Notfälle vorzusorgen, kündigt Wien 1995 an, das alte Grundwasserwerk Nussdorf zu revitalisieren und gemeinsam mit dem brandneuen Grundwasserwerk Donauinsel-Nord eine verlässliche Ergänzung zu den Hochquellen-Leitungen zu schaffen – garantiert durch eine zu errichtende, moderne Trinkwasser-Aufbereitungsanlage. Für das immer wieder von Hochwässern beeinträchtigte Grundwasserwerk Lobau wird ebenfalls eine Aufbereitungsanlage geplant. 1999…
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