Endlich klares Bekenntnis der Stadt zur Unteren Lobau

Die Magistratsabteilung 45 – Wiener Gewässer – hat sich zur fatalen Situation der Unteren Lobau geäußert und für die unmittelbare Zukunft konkrete Rettungsmaßnahmen angekündigt:

„Trotz des hohen Schutzstatus sind die Lobaugewässer massiv von einer rasch fortschreitenden Verlandung bedroht.

Zur Erhaltung dieses wertvollen Gebietes ist daher eine reine Unterschutzstellung sicherlich nicht ausreichend. Die MA 45 ist daher seit den 1980er Jahren intensiv bemüht, Wege zum Erhalt dieser einzigartigen Landschaft zu beschreiten. So soll Wasser aus der Alten und der Neuen Donau über das Mühlwasser und den Großenzersdorfer Arm in die Untere Lobau eingeleitet werden. Weitere Planungen, wie z. B. eine teilweise Wiederanbindung an die Donau, laufen.“

Endlich wird also nicht mehr herumgeeiert, sondern gehandelt. Endlich spielt die Schutzbehauptung keine Rolle mehr, dass das Grundwasser der Lobau für die Wasserversorgung von Wien zwingend erforderlich sei und durch eine Einleitung von zusätzlichem Wasser in Gefahr geraten würde.

Endlich bekennt man sich dazu, dass eine reine Unterschutzstellung der Lobau nicht ausreicht, dass Austrocknung und Verlandung nicht einfach schicksalshaft hingenommen werden dürfen.

Aber leider: April, April!

Das Statement der Magistratsabteilung 45 ist 15 (!) Jahre alt.

Es stammt aus dem offiziellen Wissenschaftsbericht der Stadt Wien des Jahres 2009.

Wieso sind alle diese Pläne und Absichten gescheitert?

Wieso konnte es zur heutigen, unerträglichen Pattsituation kommen, in der die Stadt der Unteren Lobau einfach beim Sterben zusieht?

Wer ist dafür verantwortlich?

Die von 2004 bis 2020 für die Lobau zuständige Wiener Umweltstadträtin hieß Ulli Sima.

 

 

Titelfoto: Kühwörtherwasser im April 2009

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