Die Untere Lobau verlandet unaufhörlich und immer schneller. Der Wasserzufluss fehlt, die Gewässer werden jedes Jahr kleiner. Schlamm, Schilf, Seerosen und Riedgräser verwandeln die Wasserflächen Schritt für Schritt in trockenes Land. Damit verliert die Lobau ihren Charakter und ihren Wert. Was tun dagegen? Bis zur Einspeisung von Wasser aus der Neuen Donau wird es – falls die Stadt dem jemals zustimmt – noch Jahre dauern. Es gäbe gewissermaßen unzählige gravierend wunderbare Argumente, warum dies nicht…
weiterlesenAutor: Manfred Christ
50 Jahre Lobaumuseum – die Geschichte wiederholt sich
Vor mehr als 50 Jahren finden sich Naturschützer und Wissenschaftler zusammen, um in letzter Sekunde die Lobau vor einer Autobahn, einer Schnellstraße und vor dem ungezügelten Ausbau des Tanklagers zu retten. Bald danach, vor exakt 50 Jahren, wird jener Verein gegründet, der bis heute den Begriff „Lobaumuseum“ repräsentiert, der gezwungenermaßen erneut um den Fortbestand der Lobau kämpft – und der diese Website betreibt. Die Geschichte beginnt am 11. November 1972, als in einem Kellerlokal des…
weiterlesenZukunft Wienerwald Nord-Ost: Mission erfüllt
Um in Wien-Donaustadt die Stadtwildnis am ehemaligen Verschiebebahnhof Breitenlee zu erhalten und der Öffentlichkeit zu erschließen, wurde im Mai 2014 der überparteiliche Verein “Zukunft Wienerwald Nord-Ost” gegründet. Die Forderung Grüner Bezirkspolitiker und Naturschützer, das ökologisch wertvolle Bahnhofsgelände endlich und dauerhaft als Oase der Artenvielfalt zu bewahren, hat die Stadt nach vielen Jahren endlich zum Handeln gebracht. Die Wildnis, die nur etwa fünf Kilometer von der Lobau entfernt liegt, scheint nun langfristig gesichert zu sein. Somit…
weiterlesenWasser für die Obere Lobau: Was die Rathauspropaganda verschweigt
Ulli Sima, die Amtsführende Stadträtin für Innovation, Stadtplanung und Mobilität (nicht für Umwelt) posierte am 20. Jänner medienwirksam mit Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy bei der Baustelle einer Rohrleitung, die auf Höhe der Panozzalacke Wasser aus der Neuen Donau in die Lobau einbringen soll. Der dazugehörige Pressetext ist ein meisterhaftes Beispiel für wahrheitsverschleiernde Propaganda. Da heißt es etwa, die Rohrleitung aus der Neuen Donau in die Panozzalacke würde eine Verdreifachung der Wassermengen bringen. Richtig wäre: „Die Rohrleitung…
weiterlesenPropaganda à la carte: die Wasserzuleitung bei der Panozza-Lacke
In der Sonntagsausgabe der Tageszeitung KURIER vom 30. Oktober 2022 frohlockt die nicht mehr für das Ressort Umwelt zuständige Infrastrukturstadträtin Ulli Sima, die Stadt würde nun „die Zukunft der Oberen Lobau für die Zukunft absichern“ – mit Hilfe einer bevorstehenden Zuleitung von Wasser aus der Neuen Donau auf Höhe der Panozza-Lacke. Kein Wort über die sterbende UNTERE Lobau. Für alle, die ein wenig Bescheid wissen, ist Simas Aussage ebenso listig wie faktenbereinigt. Warum? Die seit…
weiterlesen2011: Josef Hadrigan – der superbe Dritte Mann
Anfang der 1970er-Jahre stellt sich eine engagierte Truppe von Bürgern verschiedener Alters- und Bildungsschichten mutig gegen die Stadt Wien, um die Wiener Lobau angesichts verheerender Bauprojekte vor der Zerstörung zu bewahren und unter Naturschutz zu stellen. Einer dieser Bürger war der 1953 geborene Josef Hadrigan. Sein Engagement ist heute beinahe vergessen. Und doch trug er maßgeblich dazu bei, Politik und Gesellschaft von der Schönheit und Schutzwürdigkeit dieser Landschaft zu überzeugen. 2011 verstirbt er nach langer…
weiterlesenSPÖ denkt nicht daran, die Untere Lobau zu retten
Gemeinderatssitzungen haben für manche Politiker und Parteien das Problem, dass sie öffentlich sind – und entlarvend. Bei der Sitzung am 24. Mai 2022 hat SPÖ-Gemeinderat Gerhard Spitzer deklariert, dass seine Partei nicht daran denkt, etwas zur Rettung der Unteren Lobau beizutragen. Die Story: Der „Feind“, ÖVP-Gemeinderätin Caroline Hungerländer, brachte am 24. Mai 2022 mit Unterstützung der Grünen und der FP einen Antrag zur versuchsweisen Einspeisung von Donauwasser in die sterbende Untere Lobau ein. Hintergrund: Eine…
weiterlesenKatastrophale Situation in der Unteren Lobau
So ausgetrocknet war es noch nie. Der Hauptgewässerzug Schönauerwasser, Schwadorfer Rinne und Kühwörtherwasser ist seit Anfang November fast komplett trockengefallen, Hunderte Fische und Großmuscheln sind verendet. Wo ist der Krisenstab der Stadt Wien, der nun blitzschnell in großer Sorge um den Nationalpark Rettungsmaßnahmen entwirft, endlich den vermeintlichen Konflikt zwischen Grundwassergewinnung und Naturschutz bereinigt und die jahrzehntelang geplante Dotation der Unteren Lobau mit Donauwasser verwirklicht? Es gibt ihn nicht. Anfragen erschrockener Bürger werden von der Stadt…
weiterlesenWarum die Lobau im Sterben liegt
Es wird Zeit, die dramatische Situation erneut öffentlich festzuhalten: Die Lobau verlandet und vertrocknet vor unseren Augen. Das zerstört die typische Artenvielfalt, den Charakter der Landschaft und den Nationalpark, der sie einstmals als Juwel ausgewiesen hatte. Man könnte all dies verhindern, indem man ordentliche Mengen sauberes Wasser aus der Neuen Donau einleiten würde. Dazu gibt es ausführliche, konkrete Konzepte. Sie müssten nur verwirklicht werden. Stattdessen wurden alle seit fünfzig Jahren geschmiedeten Pläne zur nachhaltigen Revitalisierung…
weiterlesenBernd Lötsch: schon 1973 alarmierende Rede zur Rettung der Lobau
Er ist Ökologe und Umweltwissenschaftler, hat maßgeblich dazu beigetragen, das Atomkraftwerk Zwentendorf und das Kraftwerk Hainburg zu verhindern und gilt als Mitbegründer des Nationalparks Donau-Auen. 15 Jahre lang war Bernd Lötsch Generaldirektor des Naturhistorischen Museums Wien. Zur dramatischen Situation der Lobau und im Sinne einer menschengerechten Stadt hat er bereits 1973 (!!) eine alarmierende, 50-minütige Rede gehalten. Auszüge aus einer Tonbandaufnahme in Original-Zitaten, erstmals veröffentlicht: DER “UNANTASTBARE” WALD- UND WIESENGÜRTEL „Die Besonderheit von Wien ist…
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