Am Ostersonntag, den 12. April, hat das ORF Landesstudio Wien eine 53 Minuten lange Dokumentation mit dem Titel „Wien, eine Wasserstadt im Klimawandel“ ausgestrahlt. Im Pressetext zur Sendung steht ein bemerkenswerter Satz: „ … werden Wiens Gewässer in Zukunft vielleicht mehr denn je die Lebensqualität der Stadt mitbestimmen, indem sie bei zunehmender Erderwärmung die Funktion eines wohltuenden Kühlsystems übernehmen.“ Wir empfehlen der Wiener Umweltstadträtin, die politisch dafür verantwortlich ist, dass die Lobau vor unseren Augen…
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Das Corona-Virus und die Lobau (Teil 2): Müll
Am 29. März haben Sabine Zwierschitz und Helmut Sattmann, wohnhaft in Wien-Eßling am Rande der Lobau, unter anderen an den Bürgermeister, die Vize-Bürgermeisterin, die Donaustädter Bezirksvorstehung, den Nationalpark und die Forstverwaltung einen offenen Brief geschrieben. Thema: Sorge um den Lobau aufgrund eines Massenansturms von Menschen, von denen viele weder Rücksicht auf Pflanzen, noch auf Tiere, noch auf das Nationalparkgesetz nahmen. Geantwortet hat die Forstverwaltung Groß-Enzersdorf, wohl in formeller Vertretung des Nationalparks, jedenfalls verständnisvoll und ausführlich. Sabine…
weiterlesenEin Tag im Vorfrühling
… mit den Augen eines Naturfotografen. „Wenn man sich ruhig verhält und die Pfade nicht verlässt, von denen die Tiere wissen, dass sie Tag für Tag von Menschen benutzt werden“, erläutert Kurt Kracher, „kann man Schönes erleben.“ Und wenn man geübt ist, auch einiges fotografieren: Graureiher zum Beispiel, die sich um Beute streiten und aufgeregt hin und her flattern. Einem von ihnen gelingt schließlich der großer Fang: ein Erdkrötenpärchen, das gerade eng umschlungen mit der…
weiterlesenDas Corona-Virus und die Lobau (Teil 1): Massenansturm
Am Sonntag, den 29. März haben Sabine Zwierschitz und Helmut Sattmann, Anrainer der Lobau in Wien-Eßling, um etwa 14 Uhr in der Oberen Lobau einen jungen Hirsch beobachtet, der in Panik versucht hat, dem Druck der Menschenmassen und der frei umherlaufenden Hunde zu entfliehen. „Auch die Hasen wissen nicht mehr, wohin sie flüchten sollen“, meint Helmut Sattmann bekümmert. Denn maximal jeder zweite Hund ist angeleint, Wegegebote werden komplett ignoriert, an den Gewässern werden Corona-Partys gefeiert…
weiterlesenEntdeckungen beim Frischluft tanken
Naturfotograf Kurt Kracher aus Groß-Enzersdorf war ALLEIN UND MIT GEBOTENEM ABSTAND ZU ANDEREN SPAZIERGÄNGERN in der Unteren Lobau zum Frischluft-Tanken unterwegs – an einem sonnigen Vormittag, mit aufgestreckten Hemdsärmeln. Die Vögel haben gezwitschert, die Frösche haben gequakt. Wer geschulte Augen hat, aufmerksam ist und sich bedächtig und respektvoll verhält, kann derzeit so manche kleine Entdeckung machen: eine frischgeschlüpfte Sumpfschildkröte an dem bei allen Tieren sehr beliebten Bootsplatz der “Lobaufischer“, gleich nebenan Wasserfrösche und eine fortpflanzungsfreudige…
weiterlesenMountainbiker im Nationalpark – das Verderben auf Rädern
Es war einmal ein schmaler, ausgetretener Pfad in der Oberen Lobau, östlich des Josefstegs, der wegen umgestürzter Bäume und abgebrochener Äste nicht mehr zu benutzen war. Außerdem lag er abseits der erlaubten Wege des Nationalparks. Das hat der Kleintierwelt sehr gut getan: In und an den querliegenden, toten Bäumen siedelten sich wärmeliebende Lebewesen an. Naturfotograf Gerhard Neuhold entdeckte wunderschöne Rote Röhrenspinnen, die in Deutschland als stark gefährdet gelten, Ameisenlöwen (= die Larven der Ameisenjungfern), die…
weiterlesenRarität: Brandmäuse beim Josefsteg
Gerhard Neuhold, der Mann, der mit seinem Fotoapparat gewissermaßen Tag und Nacht die Obere Lobau durchstreift, beobachtet seit 2016 in der Nähe des Josefstegs einen Familienverband von auffälligen Mäusen, die nicht nur für die Lobau, sondern für ganz Wien eine Besonderheit darstellen. Es sind Brandmäuse. Sie sind in Ausbreitung begriffen, gelten bei uns aber nach wie vor als Rarität. Denn für Österreich wurde die Art erstmals im Oktober 1996 in der Steiermark bei Bad Radkersburg…
weiterlesenLangsam wird’s was …
In Mühlleiten zwängen sich die ersten Schneeglöckchen ans Licht. Sie nutzen das Angebot des Himmels, bevor die Bäume Blätter austreiben und den Waldboden verdunkeln. In den unterirdischen Zwiebeln der Schneeglöckchen steckt genügend Energie, um sie in Windeseile zum Blühen zu bringen. Das alte Lobaumuseum unter seinem Gründer und Betreiber Anton Klein hat in den 1990er-Jahren ein Flugblatt über Schneeglöckchen verteilt, in dem betrauert wird, dass diese Frühlingsboten immer weniger werden und dass sie früher auch…
weiterlesenMüllablagerung – es hört nie auf
Der Anglerverein „Lobaufischer“ rückt zwei Mal im Jahr mit grünen Müllsäcken aus, um im Nationalpark und an dessen Grenzen die Ufer der Fischereireviere von Müll zu befreien – eine Arbeit, die nie zu einem Ende kommt: Nach wie vor gibt es Leute, die ihren Hausmüll wie in den 50er- oder 60er-Jahren ungeniert in den Wald kippen. Naturfotograf Kurt Kracher hat Mitte Jänner wieder einmal illegal entsorgten Müll entdeckt – am Rande des Groß-Enzersdorfer Armes, der…
weiterlesenWien und die Lobau: Rechtsverstöße und Zwickmühlen
Mit dem Unterlassen wirksamer Maßnahmen gegen die Verlandung insbesondere der Unteren Lobau scheint die Stadt Wien gegen EU-Umweltrecht, die Wiener Naturschutzverordnung und die Europaschutzgebietsverordnung zu verstoßen. Sogar der Betrieb des Grundwasserwerks Lobau könnte als Verstoß gewertet werden. Hinweis: Eine überarbeitete, inhaltlich sowohl erweiterte als auch bereinigte Version dieses Artikels befindet sich hier: Wien/Untere Lobau: Klarer Verstoß gegen Naturschutzrecht. Kann es in Einklang mit dem EU-Umweltrecht stehen, wenn Wien tatenlos dem Austrocknen und der Verlandung der…
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