Das Rohrwörth und die Brunnader im Jahr 1888

Das Rohrwörth und die Brunnader im Jahr 1888

In der Enzyklopädie „Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild“, die von Kronprinz Rudolf angeregt wurde, findet sich im Band 4 von 1888 eine blumige Beschreibung der Unteren Lobau in Höhe Mühlleiten – aus dem Rohrwörth und sichtlich vom Rande der mittlerweile versiegten Brunnader. Die Jagderzählung aus einer längst vergangenen, paradiesischen Welt spielt an einem Spätsommertag bei Morgengrauen: „Über Sanddünen, durch Weidenanflug, an einem Arme entlang dringen wir vor gegen das Rohrwörth, dessen Hochhölzer wie dunkle Mauern uns gegenüberstehen…

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Zum Gedenken: das Gänshaufenwasser

Zum Gedenken: das Gänshaufenwasser

Mitten im schönsten Teil der Unteren Lobau liegt das idyllische, für sein klares Wasser bekannte „Gänshaufenwasser“. Oder besser „lag“ das idyllische Gänshaufenwasser, denn der romantische Altarm und sein Nachbar, die ebenso klare Brunnader, sind nur noch in den Erinnerungen der alten Waldläufer und auf seltenen Fotodokumenten existent.  1969 wurde das Gänshaufenwasser (auch Hechtenwasser genannt) nämlich auf höchste Anordnung zugeschüttet. Der Anlass dafür war der Brunnen “Gänshaufen” des neu errichteten Grundwasserwerks „Untere Lobau“. Im Jahrbuch der…

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1920 … die Lobau und der Prater sehen grauenhaft aus

1920 … die Lobau und der Prater sehen grauenhaft aus

Was der 1. Weltkrieg den Menschen angetan hat, lässt sich oft aus unerheblichen Berichten herauslesen. In der Ausgabe vom 30. Juni 1920 der in Stuttgart erscheinenden Zeitschrift “Blätter für Aquarien- und Terrarienkunde” ruft der in Wien-Erdberg beheimatete Aquarienverein “Cyperus” zum Schutz der Wiener Augebiete auf: “Wie wohl jeder weiß, ist eine der bedauerlichsten Folgeerscheinungen des Krieges die sinnlose Verwüstung und Plünderung unserer Wälder und Auen. Nicht nur die alten, etwa schlagbaren Bäume fielen blindem Wüten…

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LOBAU-MUSEUM: 2009 GESCHLOSSEN, 2017 IM INTERNET WIEDERERÖFFNET Unsere Geschichte: 1972 eröffnet der Naturschützer und Umweltaktivist Anton Klein aus großer Sorge um die Wiener Donauauen im Kellerlokal seines Aquarienvereins eine “Lobau-Ausstellung”, die bald danach in “Lobau-Museum” umbenannt wird. Im Juli 1974 erhält er dafür vom Forstamt der Stadt Wien das recht “verwahrloste” sogenannte Adjunkten-Schlössl in der Oberen Lobau zur Verfügung gestellt. Das Gebäude wird renoviert, das Inventar übersiedelt – und am 16. März 1975 wird das…

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1927: das Gedicht des Bundespräsidenten

1927: das Gedicht des Bundespräsidenten

Am 16. Jänner 1927 war der österreichische Bundespräsident Michael Hainisch, ein begeisterter Jäger und Naturfreund, zu Gast in der Lobau. Im Gästebuch des „Birschhauses Rohrwörth“ (Rohrwörth = südlich von Mühlleiten, zwischen Donau und Kühwörther Wasser) hinterließ er ein selbstverfasstes Gedicht, das in der Ausgabe Nr. 2329 der “Wiener Allgemeinen Forst- und Jagdzeitung” vom 26. August 1927 abgedruckt wurde und auf diese Weise der Nachwelt erhalten blieb. Es lautet: Lobau Zwei Meilen von der Großstadt gegen…

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„Lobau darf nicht sterben“ erstmals 1972 in der Bezirkszeitung

„Lobau darf nicht sterben“ erstmals 1972 in der Bezirkszeitung

1972 wurde in Wien-Donaustadt eine Regionalzeitung gegründet – die Donaustädter Zeitung (heute: „dbz Donaustädter Bezirkszeitung“). In der Märzausgabe geht es bereits um die Lobau und um Anton Kleins Proteste und Initiativen. Der Artikel bedauert (ohne Kleins Namen zu erwähnen; möglicherweise hat er es selbst verfasst), dass „an der Stelle, an der sich das Kraftwerk Steinsporn erhebt, eine der letzten Orchideenwiesen im Raume Wiens war.“ Beklagt wird auch, dass der bevorstehende Bau der Donauinsel die „einzigartige…

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Ausrottung und Wiederkehr der Biber

Ausrottung und Wiederkehr der Biber

Wer sich in unseren Tagen über Biber beschwert, dass sie zu viele Schäden (?!) verursachen und nicht hierher gehören würden, sollte sich die Geschichte ihrer Ausrottung bewusst machen und die Tatsache, dass die Lobau 126 Jahre lang völlig biberfrei war. Biber waren bis vor ungefähr 200 Jahren ein selbstverständlicher Teil der Wiener Natur. Sie sind uns verloren gegangen, weil der Mensch sie ausgerottet hat – und nicht, weil es für sie keinen Lebensraum mehr gegeben…

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2016: Franz Antonicek, der Waldläufer mit der Kamera

2016: Franz Antonicek, der Waldläufer mit der Kamera

FRANZ ANTONICEK, der Altmeister der Tierfotografen, der Mann, der wie kein anderer die Donauauen bei Wien in Bilder fasste, ist am 21. März 2016 im 80. Lebensjahr verstorben. Seit 1954 war er mit seinem kongenialen Partner Norbert Sendor an der Donau und an der March auf Fotopirsch – zu einer Zeit, als die Auen noch nicht von jedermann betreten werden durften und von einem Zaun umgeben waren. Das Fotografieren von Wildtieren war Leidenschaft und Abenteuer…

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