26. Oktober 1973: Polizei-Schwimmen für Wasserrettung und Lobau

26. Oktober 1973: Polizei-Schwimmen für Wasserrettung und Lobau

Anton Klein, der Mann, der mit seinem Gefolge Anfang der 1970er-Jahre die Lobau retten konnte, war hauptberuflich Polizist und überdies ein leidenschaftlicher Sportler. Vor genau 52 Jahren, am Nationalfeiertag des Jahres 1973, mobilisierte er Fallschirmspringer, Polizei-Rettungsschwimmer und Taucher für eine spektakuläre Aktion: Mit dem Fallschirm ins eisige Wasser der Alten Donau, danach ein gemeinschaftliches Schwimmen von der Kagranerbrücke zur Rehlackenwiese. Offizielles Motto: „Rettungsschwimmen kennt keine Jahreszeit“. Selbstverständlich nutzte Klein das Spektakel auch, um für die…

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Wie die Lobau von der Ölindustrie erobert werden konnte

Wie die Lobau von der Ölindustrie erobert werden konnte

Die Lobau ist seit 1905 nach einem Beschluss des Gemeinderates Teil des Wiener Wald- und Wiesengürtels, wurde 1928 und 1937 erneut für unverzichtbar und unantastbar erklärt, war ab 1955 Landschaftsschutzgebiet, ab 1977 UNESCO-Biosphärenreservat, ab 1978 Naturschutzgebiet, ist seit 1983 ein Schutzgebiet im Rahmen des internationalen Ramsar-Übereinkommens, seit 1996 Nationalpark, seit 2007 Europaschutzgebiet …  … und dennoch befinden sich im Zentrum dieses grünen Juwels ein Ölverladehafen, ein gewaltiges Tanklager und etliche mineralölwirtschaftliche Betriebe – versorgt über…

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Kaninchen? In der Lobau?!

Kaninchen? In der Lobau?!

Am 3. November 1927 richtet der Bezirkshauptmann von Floridsdorf-Umgebung an den Bürgermeister von Mühlleiten einen scharf formulierten Brief: Weil die Kaninchen „im heurigen Jahre derart überhandgenommen“ hätten, seien die Mühlleitner Jäger dazu aufgefordert, diese „dringendst und unumgänglich“ abzuschießen. Andernfalls würde die Bezirkshauptmannschaft einen behördlichen Zwangsabschuss veranlassen und die Mühlleitner Jäger würden zum Ersatz der durch die Kaninchen verursachten Schäden verpflichtet werden. Zwischen Invasion und Ausrottung Keine Verwechslung, kein Märchen, bloß in Vergessenheit geraten: Bis vor…

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100 Jahre Anton Klein – Würdigung des Innenministeriums

100 Jahre Anton Klein – Würdigung des Innenministeriums

Am 22. Juli 1925 wurde Anton Klein geboren. Er war Polizist, aus tiefster Seele Naturfreund, Liebhaber tropischer Aquarienfische, energischer Umweltschützer und Wegbereiter des Nationalparks Donau-Auen. Das Bundesministerium für Inneres hat das Wirken Anton Kleins anlässlich dessen 100. Geburtstages im Magazin “Öffentliche Sicherheit” mit einem Porträt gewürdigt: Ein Polizist als Retter der Lobau Mit der Bürgerinitiative „Lobau darf nicht sterben“ gelang es Anton Klein 1972/73, die Obere Lobau vor der Zerschneidung durch Schnellstraße und Autobahn zu…

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Bis 2. November: historische Bilderreise durch die Lobau

Bis 2. November: historische Bilderreise durch die Lobau

Die Wiener Lobau ist nicht nur ein wertvolles Naturschutzgebiet, sie birgt auch viel Geschichte – und viele Geschichten. Der Lokalhistoriker Robert Eichert, dessen jahrzehntelange Recherchen zum Thema in zahlreiche Publikationen und in ein jüngst erschienenes Buch mündeten, hat eine Ausstellung kuratiert, die die wechselvolle Geschichte des „Dschungels in der Großstadt“ in Text und Bildern präsentiert. Die Ausstellung erzählt von den umwälzenden Veränderungen dieser von Überschwemmungen geprägten Flusslandschaft, zum Beispiel von der Donauregulierung im 19. Jahrhundert,…

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Vor genau 100 Jahren: „Reise in die Wiener Dschungeln“

Vor genau 100 Jahren: „Reise in die Wiener Dschungeln“

Am Sonntag, dem 26. April 1925, veröffentlicht die linksliberale Tageszeitung „Der Tag“ unter dem Titel „Reise in die Wiener Dschungeln“ einen Artikel über die Lobau. Als Autor wird Arnold Höllriegel angegeben – ein Pseudonym, hinter dem sich der Wiener Reiseschriftsteller und Journalist Richard A. Bermann verbirgt. Er beginnt seinen Text mit dem Hinweis, dass es ihm ähnlich sähe, Delhi vor Salzburg, Kairo vor Klagenfurt und den Amazonas vor der Lobau kennengelernt zu haben. Dann erliegt…

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Als Wasserwerke noch nicht durch Wasser gefährdet wurden

Als Wasserwerke noch nicht durch Wasser gefährdet wurden

In der Unteren Lobau gilt es seit 2015 aufgrund einer mathematischen Modellierung als hochriskant, aus der Neuen Donau dringend benötigtes Wasser einzuspeisen. Würde man dies tun, so das Ergebnis dieser Modellierung, sei das Wasserwerk Lobau gefährdet und damit auch die Wasserversorgung der Wiener Bevölkerung. In einem sozialen Medium wäre es an dieser Stelle angebracht den Hashtag #kopfschuettel anzufügen. Der Fortbestand des Nationalparks spielt in der Diskussion übrigens nur eine untergeordnete Rolle. Es gab jedoch eine…

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Advent 1978: Und es begab sich nicht

Advent 1978: Und es begab sich nicht

Am 28. November 1978 begann es in Wien heftig zu schneien. Am 1. Adventsonntag war die Stadt komplett von Schnee bedeckt. Einige Tage später, am Freitag, den 8. Dezember, lud das „Lobaumuseum“ zu einer weihnachtlichen Lesung ein. Der Schriftsteller, Journalist, Dichter und Heimatforscher Friedrich Heller aus Groß-Enzersdorf präsentierte sein neues Buch „Und es begab sich nicht – eine Weihnachtsgeschichte mit Originalholzschnitten von Johannes Fessl“ – und las daraus vor. Die Gäste mussten zu Fuß in…

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“Kennen Sie einen Techniker, der einen Baum machen kann?”

“Kennen Sie einen Techniker, der einen Baum machen kann?”

Wer den Donau-Auen einmal verfallen ist, der kommt nicht mehr von ihnen los. So erging es auch Josef Hadrigan, der sich 1972 als 19jähriger den Rebellen rund um Anton Klein anschloss, um die Lobau vor einer Autobahn und neuen Industrieanlagen zu bewahren. Von da an verbrachte Hadrigan jede freie Minute an der Donau, um Tiere, Pflanzen, Landschaften und Stimmungen zu fotografieren. Ab 1975 zog er mit dem Dia-Vortrag „Die Lobau – Naturparadies inmitten der Großstadt“…

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Wien 1975: das letzte größere Hochwasser nach altem Muster

Wien 1975: das letzte größere Hochwasser nach altem Muster

Zwischen 1. und 6. Juli 1975 erlebte Wien das letzte größere Donau-Hochwasser bevor 1988 entlang der Donauinsel das sogenannte Entlastungsgerinne (heute „Neue Donau“) in Funktion ging. An der Wiener Reichsbrücke stauten sich die Schaulustigen. Die gewaltige Wasserfläche erstreckte sich über die gesamte Fläche des historischen Überschwemmungsgebietes und reichte vom Handelskai bis hinüber an den Schutzdamm vor Kaisermühlen. In der Sprache der Hydrologen war es dennoch ein “Mittleres Hochwasser”, genauer gesagt, ein HQ 19 (= 19-jährliches…

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