Der 87jährige Peter Appelius empfindet eine beständige, elementare Liebe zur Donau und zur Lobau. Vor knapp 70 Jahren war er der erste Taucher, der die Augewässer erkundete und ihre klaren Welten fotografierte. Auch heute zieht es Peter Appelius bei jeder Gelegenheit von Wien-Erdberg hinüber in den einstigen Auwald. Meist pilgert er mit seinem Freund Loui Hatz die Donauufer entlang – an sonnigen wie an trüben Tagen. Eine dieser Erkundungstouren hat die beiden nun geradezu entsetzt….
weiterlesenLetzte Chance für die LobAu
Ein Vortrag im Rahmen der 2024 gegründeten Initiative „Esslinger für die LobAu“ Der aus Stadlau stammende Wissenschaftsjournalist und Dokumentarfilmer Manfred Christ fasste am 18. November 2024 im Esslinger Pfarrsaal zusammen, warum die Lobau verarmt, verlandet und vertrocknet – und was wir dagegen unternehmen können. Die Veranstaltung war mit mehr als 140 Besuchern voll ausgebucht. Unter ihnen der ehemalige Direktor des Naturhistorischen Museums Bernd Lötsch, dessen ehemaliger Leiter der Abteilung Ökologie Reinhold Gayl, die Präsidentin des…
weiterlesen“Kennen Sie einen Techniker, der einen Baum machen kann?”
Wer den Donau-Auen einmal verfallen ist, der kommt nicht mehr von ihnen los. So erging es auch Josef Hadrigan, der sich 1972 als 19jähriger den Rebellen rund um Anton Klein anschloss, um die Lobau vor einer Autobahn und neuen Industrieanlagen zu bewahren. Von da an verbrachte Hadrigan jede freie Minute an der Donau, um Tiere, Pflanzen, Landschaften und Stimmungen zu fotografieren. Ab 1975 zog er mit dem Dia-Vortrag „Die Lobau – Naturparadies inmitten der Großstadt“…
weiterlesenEin Hochwasseropfer: die Wiener Schotterinsel
700 Meter vor dem östlichsten Zipfel der Donauinsel liegt am Ufer des aufgestauten Stromes eine auffällige Schotterinsel, die sogenannte Alberner Schotterbank. Sie ist eine rare Erinnerung an die Zeit als die Donau noch fließen durfte, bei Hochwasser ihre Ufer veränderte, vielerorts Schotter zusammenschob und so für einen vielfältigen Lebensraum sorgte. Beim gewaltigen Hochwasser vom September 2024 wurde die Schotterbank nun für lange Zeit von Grund auf verändert – und nicht unbedingt zu ihrem Besten. Denn…
weiterlesenAus Vier mach eins – sind die Großmuscheln in der Lobau am Ende?
Text: Helmut Sattmann, Elisabeth Haring, Michael Duda Fotos: Kurt Kracher, Michael Wurm, Helmut Sattmann Süßwassermuscheln sind wenig bekannte, doch hochinteressante und ökologisch wertvolle Tiere. Allerdings gehören Fluss- und Teichmuscheln zu den am stärksten gefährdeten Organismen in Europa und sind auch in Österreich stark rückläufig. Im Besonderen gilt dies auch für die Wiener Gewässer, beispielsweise die Lobau. Der jüngste publizierte Bericht über Muscheln in der Lobau stammt aus dem Jahr 2023 und belegt das Vorkommen von…
weiterlesen16. Oktober: Ist die Lobau noch zu reparieren?
Der Ökologe und Naturschützer Ulrich Eichelmann – Geschäftsführer der international tätigen NGO RiverWatch – skizziert das bittere Schicksal der Wiener Lobau und stellt klar, wie sie zu retten wäre. Vortrag am Mittwoch, 16. Oktober Festivalzentrale Museumsquartier Wien / Raum D 18:30 – 19:30 Uhr Keine Anmeldung erforderlich! “Das Wort Au kommt aus dem Mitteldeutschen und bedeutet Wasser, Auwald ist also Wasserwald. Doch genau das Wasser fehlt der Lobau, sie verdurstet. Sie stirbt vor unseren Augen,…
weiterlesenWien 1975: das letzte größere Hochwasser nach altem Muster
Zwischen 1. und 6. Juli 1975 erlebte Wien das letzte größere Donau-Hochwasser bevor 1988 entlang der Donauinsel das sogenannte Entlastungsgerinne (heute „Neue Donau“) in Funktion ging. An der Wiener Reichsbrücke stauten sich die Schaulustigen. Die gewaltige Wasserfläche erstreckte sich über die gesamte Fläche des historischen Überschwemmungsgebietes und reichte vom Handelskai bis hinüber an den Schutzdamm vor Kaisermühlen. In der Sprache der Hydrologen war es dennoch ein “Mittleres Hochwasser”, genauer gesagt, ein HQ 19 (= 19-jährliches…
weiterlesenWien/Untere Lobau: Klarer Verstoß gegen Naturschutzrecht
Mit dem Unterlassen wirksamer Maßnahmen gegen die Verlandung der Unteren Lobau verstößt die Stadt Wien offenbar gegen das Naturschutzrecht auf nationaler und EU-Ebene, insbesondere gegen die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH). Sogar der laufende Betrieb des Grundwasserwerks Lobau ohne Aufbereitungsanlage dürfte FFH-widrig sein. Kann es in Einklang mit dem Naturschutzrecht stehen, wenn die Stadt Wien praktisch tatenlos dem Austrocknen und der Verlandung der Unteren Lobau zusieht, Teil des Nationalparks Donau-Auen, international bedeutendes Feuchtgebiet nach der Ramsar-Konvention sowie Natura-2000-…
weiterlesenAu (weh) – Intensivstation mit Stromausfall
Die Lobau ist der Rest eines großen Augebietes, das aus der Dynamik des Donaustroms entstanden ist und seit 150 Jahren durch Regulierungs- und Hochwasserschutzmaßnahmen stark eingeschränkt wurde. Nichtsdestotrotz birgt sie immer noch eine erstaunliche Vielfalt an Lebensräumen, Pflanzen und Tieren. Deshalb wurde das Gebiet auch mehrfach unter Schutz gestellt (Naturschutzgebiet, Europaschutzgebiet, „Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung“ und Nationalpark). Noch vor etwa zehn Jahren existierten großzügige Pläne zur Vernetzung der Lobaugewässer, um den Charakter und die Vielfalt…
weiterlesenAutobahn mitten durch Stadlau – der verhinderte Albtraum
Die Verlängerung der Wiener Südosttangente quer durch den 22. Bezirk sollte einst mitten durch die Gemeindebauten und die Siedlungshäuser von Stadlau und Hirschstetten führen – hätte dies nicht eine Bürgerinitiative vor 45 Jahren gerade noch verhindert. Hier – erstmals dokumentiert – die schillernde Geschichte dieser Auflehnung. Sie zeigt, dass sich in der politischen Auseinandersetzung in den vergangenen 45 Jahren nicht viel geändert hat. Ein Konflikt mit allem, was dazugehört: die Arroganz der Mächtigen, Bürger, die…
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