Die heurige Distelfalter-Invasion

Nicht nur Zugvögel, auch Schmetterlinge wandern von Afrika nach Europa. Mitte Juni stand es überall im Internet und in den Zeitungen: Aus Südafrika kommend ließen sich in Österreich rund 50 Millionen Distelfalter nieder – offenbar verwirrt von Heißluftströmen aus der Sahara, stoppten sie ihre Wanderung nach Norden.

Norbert Sendor und Elisabeth Zeman haben das Naturschauspiel auf den Wiesen zwischen Mannsdorf und Orth an der Donau verfolgt: „Sie sind einfach überall gesessen, auf Sträuchern, auf Blüten und auch auf den Forststraßen.“

Prof. Univ.Doz. Dr. Johannes Gepp vom Österreichischen Naturschutzbund vermutete, dass mit den heißen Luftströmen neben Saharastaub auch Pflanzenpollen und Duftstoffe mitfliegen würden, die den Schmetterlingen günstige Vermehrungsbedingungen in Afrika signalisierten und sie zum Pausieren und Umkehren veranlassen würden.

Bald darauf scheinen die Schmetterlinge jedenfalls ihre Bestimmungsorte erreicht zu haben. Norbert Sendor: „Anfangs Juli, bei einem neuerlichen Besuch in dieser Gegend, war kein einziger Distelfalter mehr zu sehen.“

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