Groß-Enzersdorf: Es rinnt!

Bei der Stadler Furt in Groß-Enzersdorf rinnt endlich das Wasser. Seit 1. März wird die Obere Lobau wieder von der Alten/Neuen Donau her über das Mühlwasser gespeist. Nun ist das Wasser endlich an der Stadler Furt angekommen – unterstützt vom Donauhochwasser.

Laut wasserrechtlicher Bewilligung darf die Obere Lobau nur zwischen 1. März und 31. Oktober mit erheblichen Mengen von Wasser gespeist werden: aus der Neuen Donau in Höhe der Alten Donau über das Mühlwasser und maximal 500 Liter pro Sekunde. In den Wintermonaten sind lediglich 50 Liter pro Sekunde zur Minimalversorgung gestattet.

Wenn das neue Bauwerk zur Wassereinspeisung bei der Panozza-Lacke fertiggestellt ist, wird sich an dieser Sommer-Winter-Differenz nach heutigem Stand nichts ändern. Die Planer hatten vor 30 Jahren das Ansinnen, auf diese Weise entsprechend den Jahreszeiten die natürlichen Pegelschwankungen eines Auwaldes zu simulieren. Ob das in diesem Ausmaß nach wie vor der beste aller Gedanken ist, sollte diskutiert werden.

Die in Bau befindliche, zusätzliche Einleitung bei der Panozza-Lacke bringt einige Veränderungen mit sich:

  • Beim Josefsteg wird der verlandete Fasangartenarm ein wenig abgegraben
  • bei der Stadler Furt wird der Holzdamm abgesenkt
  • bei der Hausgrabenfurt und bei der Saltenstraße werden neue Wehranlagen errichtet.

Es heißt, dass diese Arbeiten Ende März abgeschlossen wären und im Sommer bereits probehalber Wasser über die Panozza-Lacke eingeleitet werde.

Das Dotationswasser von der Panozza-Lacke (in Ergänzung zum Wasser von der Alten Donau her) wird jedoch nichts Wesentliches am Grundzustand der Lobau ändern. Es darf nämlich nach wie vor nicht über den kleinen Damm beim Gasthaus Staudigl in Groß-Enzersdorf hinaus in die Untere Lobau weiterfließen.

Worauf sich Lobaubesucher aber schon jetzt freuen können: die Panozza-Lacke wird besser gefüllt und frischer sein als seit vielen Jahrzehnten – und unter dem Josefsteg wird wieder Wasser fließen.

Kommentare

  • <cite class="fn">Helmut Sattmann</cite>

    Wenigsten ein bissl was! Aber zu hinterfragen ist jedenfalls die Sinnhaftigkeit des Wasserregimes. Für Frühlaicher (zB manche Amphibien) kommt der Wassersegen Anfang März möglicherweise zu spät, für manche im Schlamm vergrabenen Winterruher eventuiell auch. Das sollte nochmals diskutiert werden. Und: Die Untere Lobau vertrocknet weiterhin dramatisch!

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