„Wiener Gewässer“ gehören nicht mehr zur „Umwelt“

Wenn es um die Rettung der immer schneller verlandenden Lobau geht, spielt die Magistratsabteilung 45 „Wiener Gewässer“ eine entscheidende Rolle.

Sie ist laut Website der Stadt Wien für die Erhaltung von Gewässern (einschließlich deren Revitalisierung), für das Grundwasser, den Hochwasserschutz, für Angelegenheiten der Gewässerökologie und der am Gewässer lebenden Organismen sowie der umweltgerechten Betreuung der Gewässer als Lebensraum zuständig.

MA45-Zentrale c. Bwag/Commons

Seit 24. November 2020 gehören die „Wiener Gewässer“ kurioserweise nicht mehr zur Geschäftsgruppe „Klima und Umwelt“ des neuen Stadtrats Jürgen Czernohorszky, sondern zu Stadträtin Ulli Simas neuem Resort „Innovation, Stadtplanung und Mobilität“.

Die „Wiener Gewässer“ stehen also von nun an administrativ bei Architektur, Marktamt, Parkraumüberwachung, Verkehrsorganisation und Stadtvermessung und nicht, wie seit langem üblich und logisch nachvollziehbar, bei Umwelt- und Naturschutz, Trinkwasser, Forst- und Landwirtschaft, Wasserrecht, Umweltanwaltschaft und Stadtgärten.

Was hat das zu bedeuten?

Nachdem dafür keinerlei offizielle Begründung veröffentlicht worden zu sein scheint, drängen sich nicht nur optimistische Interpretationen auf: Soll die MA 45 „Wiener Gewässer“ von Stadträtin Sima gewissermaßen in Schach gehalten werden? Warum? Weil sich die Dienststelle liebend gern deutlicher für die Lobau einsetzen würde?

Wer zu Verschwörungstheorien neigt, könnte wahrscheinlich auch einen Zusammenhang zum heiklen Thema des Lobau-Autobahn-Tunnels konstruieren.

Wieso – zum Kuckuck – trennt man verwaltungstechnisch die „Wiener Gewässer“ von der „Umwelt“? Wieso wird Klima und Umwelt-Stadtrat Jürgen Czernohorszky diese Dienststelle entzogen?

Wir würden das gerne verstehen. Vielleicht gibt es ja auch eine absolut logische und zwingende Erklärung.

An alle Insider: Bitte um Übermittlung der jüngsten Gerüchte. Fakten werden ebenfalls gerne genommen.

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