Orchideenschätze

Die Lobau beherbergt ungewöhnlich viele und besondere Orchideen-Arten.
Pflücken, ausgraben oder sonst wie (zer-)stören ist selbstverständlich strengstens verboten.

Hier die wichtigsten Fakten aus einem Gespräch von Helmut Sattmann, Zoologe am Naturhistorischen Museum Wien, mit dem Naturschutzbiologen und Orchideenspezialisten Matthias Kropf, Dozent an der Universität für Bodenkultur Wien, und mit Manfred Pintar, Assistenz-Professor, ebenfalls an der Universität für Bodenkultur, der sich speziell der Dokumentation und dem Schutz der Orchideen der Lobau widmet.

Wie viele Orchideen-Arten kommen in Österreich vor und wie viele in der Lobau?

Von 70 Arten in Österreich gibt es 23 in der Lobau.

Wanzen-Knabenkraut

Welche Orchideen sind in der Lobau besonders?

In erster Linie das Wanzen-Knabenkraut – das typisch für die sogenannten Heißländen ist und in der aktuellen Roten Liste Österreichs als „stark gefährdet“ eingestuft wird. Die Art ist in Mitteleuropa extrem rückläufig – mit mehr als 96 Prozent am unrühmlichen, ersten Platz. In der Roten Liste werden die Bestände in der Lobau als „die vermutlich reichsten in Mitteleuropa“ hervorgehoben.

Wodurch sind die Orchideen der Lobau bedroht?

Während die Arten, die in naturbelassenen Wäldern wachsen, gute Lebensbedingungen vorfinden, gibt es bei den Offenland-Arten eher Handlungsbedarf. Hier gibt es eine Gruppe von Orchideen, die feuchte bis nasse, offene Standorte besiedeln, wie die Sumpf-Ständelwurz oder das Fleischfarbene Knabenkraut. Für diese Arten und ihre Lebensräume ist ein hoher Grundwasserstand wesentlich und für sie stellt die aktuell sehr trockene Au eine Gefahr dar.

Die durch die Regulierung sowie andere Versäumnisse mangelnde Wasserversorgung, besonders der Unteren Lobau, setzt nicht nur den Orchideen erheblich zu. Verstärkt wird dieser Wassermangel in den letzten Jahren durch oftmals lang andauernde Perioden der Trockenheit mangels ausreichender Niederschläge. Hier muss noch viel getan werden.

Das gesamte Interview finden Sie online auf den Seiten 36 und 37 des Stadtteilmagazins Essling Nr. 12, Sommer 2025 htt://www.treffpunktessling.at/pdf/stadtteilmagazin_12

Fotos: Manfred Pintar

 
 

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