Ein Bugsierer namens Gnom

Im vereisten Ölhafen Lobau hat unser Mitglied Robert Kinnl Anfang 2017 ein Abschiedsfoto des historischen Verschub-Bugsierschiffes „Gnom“ geschossen. Denn der 1961 in Korneuburg gebaute „Gnom“ hat im Ölhafen ausgedient.

Im Dezember 2016 hat ihn der Verein „Freunde historischer Schiffe“ von der Donautankschifffahrtsgesellschaft m. b. H. übernommen. Er wird in Zukunft im Museumshafen des Altarms Greifenstein zu besichtigen sein. Der „Gnom“ ist 19 Meter lang, 5,42 Meter breit und verfügt über zwei 8-Zylinder 4-Takt Dieselmotoren mit je 135 PS.

Mag. Ing. Robert Kinnl ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Sammlungen des Technischen Museums Wien. Nebenbei betätigt er sich freiberuflich als Ornithologe. Sein 2008 verstorbener Vater Ing. Hans Kinnl zählt zu den Pionieren des Niederösterreichischen Naturschutzbundes. Ende der 1950er-Jahre gelang es ihm, die Obere Lobau davor zu bewahren, in ein Industrie- und Gewerbegebiet umgewandelt zu werden.

Der mitten in der Lobau gelegene Ölhafen wurde samt einem Tanklager Anfang der 1940er-Jahre eingerichtet und dient nicht nur als Umschlagplatz für Tankschiffe, sondern auch als Schutz- und Winterhafen. 1970 siedelte sich in der Nachbarschaft die Shell AG an. Für die Erweiterung des Tanklagers wurden damals knapp hundert Hektar landschaftsgeschütztes Augebiet geopfert.

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